WSV-Ehrenvorsitzender Artur Hobler verstorben

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(mer) Am 23. Juli verstarb der Ehrenvorsitzende des WSV Oppershofen, Artur Hobler, im Alter von 82 Jahren. Hobler ist als Mann an der Spitze des Vereins sowie als langjähriger Betreuer der 1. Mannschaft untrennbar mit der Erfolgsgeschichte des ehemaligen Handball-Oberligisten, der heute Teil der HSG Wettertal ist, verbunden. Den Charakter des WSV und dessen Maxime, auf den eigenen Nachwuchs zu bauen, hat er entscheidend mitgeprägt.

Ein besonderes Jubiläum beging Artur Hobler am Rosenmontag 2007. An diesem Tag, dem 19. Februar, war der Oppershofener seit 40 Jahren 1. Vorsitzender „seines“ WSV. Zwei Jahre hängte er noch dran, so dass er insgesamt 42 Jahre an der Spitze des Vereins stand. Damit stellte er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einen Rekord für die Ewigkeit auf. 2009 wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt, und auch danach mischte er lange tatkräftig bei den Handballern aus dem Rockenberger Ortsteil mit, denen er über 65 Jahre lang angehörte – unter anderem auch als Wanderführer bei der traditionellen Maiwanderung. Übrigens hat er auch die Bildung der HSG Wettertal positiv begleitet und befürwortet.

1967 - im Alter von 25 Jahren - übernahm der damals noch selbst als Handballer aktive Hobler den Vorsitz beim WSV Oppershofen. Sein Pflichtbewusstsein und Verbundenheit zu seinem Verein ließen ihn immer wieder eigene Interesse hintenanstellen: Als im Juni 2006 bei der Jahreshauptversammlung niemand bereit war, in seine Fußstapfen zu treten, trat er erneut an und bewahrte die Handballer vor der kurzzeitig drohenden Führungslosigkeit. Dass sich der Verein überhaupt zur sportlichen Heimat von über 450 Menschen entwickelte, war zu einem großen Teil Hoblers Verdienst, genauso wie die Tatsache, dass ein kleiner Dorfverein so lange im Konzert der Großen in Hessens höchster Liga mithalten konnte.

Wer auch immer auf die Idee mit der „Ehrenamtscard“ gekommen ist, er muss vor seinem geistigen Auge jemanden wie Artur Hobler gehabt haben. Der Oppershofener war ein Vorbild an Gemeinsinn, denn nicht nur im Vorstand bzw. Spielbetriebsausschuss der Handballer des WSV Oppershofen und später der HSG Wettertal engagierte er sich ehrenamtlich für die Gemeinschaft. Zudem gehörte er für die UWG viele Jahre der Rockenberger Gemeindevertretung bzw. dem Gemeindevorstand an. Seine langjährige Tätigkeit als Ortsgericht für den Ortsteil Oppershofen rundete sein ehrenamtliches Profil ab.

Für den Vater von zwei erwachsenen Töchtern, denen er seine „Handball-Gene“ erfolgreich vererbte, und Großvater von Jasper Ole und Justus waren neben der Familie und dem Handballsport bis zum Tode seiner Ehefrau Agnes 2017 vor allem Reisen in ferne Länder eine Leidenschaft, sie sind weit auf verschiedenen Kontinenten herumgekommen. Als neues Hobby entdeckte er später den Hallenhockey-Sport für sich, dem er mit den „Hockey-Buben“ des WSV viele Jahre mit großer Freude nachging. Zudem interessierte er sich auch für den überregionalen Handball, besuchte die Bundesligaspiele der HSG Wetzlar und auch internationale Großereignisse wie die Europameisterschaft und sogar das WM-Finale 2007 in „seiner“ Sportart.

Auch im Berufsleben als Prokurist eines international operierenden Unternehmens hat Hobler stets Verantwortung übernommen und seine ruhige und sachliche Art gewinnbringend eingesetzt. Besonnenheit und Kontinuität sind weitere Schlagworte, die ihn treffend beschreiben. „Artur war über Jahrzehnte eine der prägenden Persönlichkeiten im WSV Oppershofen und einer der Motoren, die den Verein am Laufen hielten. Er hat sich in besonderer Art und Weise um den Verein verdient gemacht. Sein Engagement und seine Verlässlichkeit haben ihn ausgezeichnet. Mit seinem Tod verlieren wir eine herausragende Stütze des Vereins. Der WSV Oppershofen wird Artur Hobler stets in dankbarer Erinnerung behalten“, sagt sein Nachfolger als 1. Vorsitzender, Dieter Witzenberger.

Die Arbeit mit jungen Menschen hat ihn lange jung gehalten, und umgekehrt konnte die WSV-Jugend auf ihn bauen. Seine Familie hat sein großes Hobby stets unterstützt und war ihm neben dem Beruf und dem Handball immer das Wichtigste. Gemeinsam mit seinen beiden Töchtern, deren Partnern und den beiden Enkeln nimmt an diesem Freitag um 14 Uhr auch die Handball-Familie auf dem Oppershofener Friedhof Abschied von Artur Hobler.

 

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